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Fremersdorf
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Die Schlösser in Fremersdorf


(von Frau Emilie Stors)

Fremersdorf war im Mittelalter Sitz eines Rittergeschlechtes, das sich von Frummerstorf nannte. Die Edelherren/Ritter von Fremersdorf hatten auf ihrem Wappen einen Zickzackbalkenwie die Herren von Siersberg, von Gerlfangen und Hilbringen. Der gemeinschaftliche Zickzackbalken deutet auf verwandtschaftliche Beziehungen der Rittergeschlechter hin. Mit Jakob von Fremersdorf starb 1342 das Rittergeschlecht aus. Die Herren von Siersberg, Gerlfangen, Fremersdorf und Hilbringen gehörten zu Beginn des 12.Jahrhunderts zum Lehnshof der lothringischen Herzöge. In den Auseinandersetzungen um ihre politischen Belange stärkten die Herzöge von Lothringen, die Erzbischöfe/Kurfürsten von Trier und die Grafen von Saarbrücken ihre Stellung durch "treue Helfer" Vasallen, die sie durch die Vergabe von Lehen und Geldsummen erlangten. Die Vasallen waren ihren Lehnsherren zu Diensten und Gefolgstreue verpflichtet, so die Sicherung der Straßen und Flußübergängen. Nach dem Aussterben des Rittergeschlechtes erschien Fremersdorf in der Folgezeit als zweiherriges Dorf. Die Herzöge von Lothringen und die Grafen von Saarbrücken besaßen seit dem Mittelalter die Landeshoheit über Fremersdorf. Die hohe, mittlere und halbe niedere Gerichtsbarkeit -die andere Hälfte besaßen andere adlige Familien, die Güter und Rechte hier hatten waren den Grafen von Saarbrücken und dem Herzog von Lothringen gemeinsam. Jeder der Herren hatte ein eigenes Gericht, so wie einen eigenen Meier. 1581 überließen die Grafen von Saarbrücken ihre Besitzungen und Rechte in Fremersdorf dem Herzog von Lothringen. Die Herren von Burgesch waren bis zum Beginn des 17.Jahrhunderts mit den Rechten und Besitzungen der Grafen von Saarbrücken belehnt: Escher Vogtei, die Herren von Hilbringen mit dem lothringischen Lehen, das von Montclair abhängig war: die Hilbringer Vogtei. Die Vogteien wurden durch Hofmänner verwaltet, deren Sitze der Herrrensitz in der Escher und das Rot Haus/ Rote Schlößchen in der Hilbringer Vogtei waren. Die Herren bauten sich in den Dörfern, wo sie Allodien oder bedeutende Lehen besaßen, einen Herrensitz, Fronhof. Der Fronhof war mit Wall, Graben, Palisaden und einem festen Tor umgeben. Mittelpunkt des Hofes war war ein festes aus Stein gebautes Haus, auch schon als Turmhaus errichtet, bevorzugte Plätze für diese Häuser waren Anhöhen oder wassergeschützte Stellen im Tal. Zum Herrenhof gehörten Wirtschaftsgebäude und Gesindewohnungen. Wo der alte Herrensiz in Fremersdorf gestanden hat, wie er ausgesehen hat, ist nicht bekannt. Nach dem Totenbuch der Abtei St.Vanne in Verdun hatte Oda, die Gemahlin des Herzogs Gottfried von Ober- und Niederlothringen um 1040 der Abtei einen Herrenhof in Fremersdorf geschenkt. Klosterbesitz wurde einem Vogt oder einem von diesem bestimmten Untervogt, es könnte ein Ritter von Fremersdorf gewesen sein, zum Schutze aufgetragen gewesen sein. 1199 kam der Herrenhof des Klosters St.Vann durch Kauf an die Benediktiner-Abtei St.Matthias in Trier. Der Fremersdorf Herrensitz -vermutlich um 1240 erbaut, könnte als Wasserburg im Gaisbach- und Saarbereich gestanden haben.

1613 kam die Herrschaft Fremersdorf an Baron Wilhelm Marzlof von Braubach. 1622 erbaute er,wie es heißt an der Stelle des alten ein neues Schloß, an dessen Rückseite sich mehrere Türme mit Schießscharten befanden. 1629 ließ Baron von Braubach eine Kapelle an der Schloßmauer zwischen den beiden Portalen erbauen. Der Kapellenturm befand sich außerhalb der Schloßmauer. Baron von Braubach galt als prachtliebend und verschwenderisch. Die Schloßkapelle zeugte von seiner Prachtliebe. Im Schloßarchiv heißt es, daß im Schlosse eine schöne Kirche mit einem ansehnlichen Altar war. Nach der Pfarrchronik beschrieb der damalige Pfarrer von Fremersdorf (1736 - 1776) in einem Brief folgendermaßen:

"Die Kapelle ist solcher Art, wie man nur wenige vergleichbare findet ...."

St.Maria Magdalena war die Patronin der Schloßkapelle. Die Kapelle wurde während der Französischen Revolution zerstört und 1797 abgerissen. 1797 ließ Gaspard Jean de Renauld das obere Schloß abreißen und dort ein neues zweistöckiges Gebäude mit Mansardendach errichten.





Ansicht der beiden Schlösser um 1930

Zum Schloß gehörten nach einer Erklärung von Jean Henry Christoph de Galhau im Jahre 1767 Scheunen und Ställe. Die Schloßmauer umschloß: drei Gemüsegarten (1 Tagwerk), einen Obstgarten, hinter dem Schloß drei Tagwerk und den Bachgarten. Aus den Gärten um das Schloß wurde der Schloßpark gestaltet. Schloßherr Charles A.Villeroy verwandte große Geldsummen zur Verschönerung der Schloßanlage.




Ansicht des Schloßparkes um 1939.

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