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Fremersdorf
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Fußgängerbrücke Fremersdorf

Versorgung der Dorfbewohner mit Nahrungsmitteln

(Frau E. Stors)

Bis ins 19. Jahrhundert versorgten sich die Bewohner der Dörfer weitgehend selbst mit Nahrungsmitteln. Zucker, Salz, Gewürze u.a. mußten sie jedoch kaufen. Wo keine Geschäfte waren, geschah dies bei Händlern.

Im Laufe der Zeit hatte sich dieser Berufsstand gebildet. Im Volksmund wurde der Händler "Kossong", nach der französischen Bezeichnung "commerçant", genannt.

Die Händler kauften Butter und Eier bei den Erzeugern und brachten sie zu den Märkten oder Kunden. Bei der Rückkehr brachten sie dann die von den Dorfleuten bestellten Waren mit.

In Fremersdorf werden als Händler genannt:

  • vor 1700 Franz Gerard, Händler, später Müller auf der Hetschermühle,
  • um 1715 Philipp Scheuer,
  • um 1850 Heinrich Bourgard, Schuhmacher und Händler. Seine Familie erhielt den Namen "Koss".

In Fremersdorf gab es vor 1800 jüdische Familien. Die jüdischen Dorfleute waren, wie aus amtlichen Registern ersichtlich, zumeist Handelsleute, Krämer, Viehhändler und Gastwirte.

Die hier wohnenden Juden gehörten drei Familien an:

  1. Familie lsaak: um 1780 Jonas Isaak, Handelsjude
  2. Familie Isaak: um 1790 Jonas lsaak, Handelsjude, Viehhändler und Gastwirt. um 1817 Jonas Isaak, Gastwirt, um 1822 Leib Isaak, Handelsjude, um 1855 Leib Isaak, Handelsjude, um 1855 Michel Jonas Isaak, Gastwirt und Krämer. Familie Troispied um 1830 Isaak Troispied, Handelsjude und Krämer, später in Büren.


Der Gastwirt und Krämer Michel Jonas Isaak betrieb neben der Gastwirtschaft eine Handlung mit Lebensmitteln und Fleischwaren. Gastwirtschaft und Handlung waren bis 1905 im Besitz der Familie Isaak. Zu dieser Zeit befand sich in Höhe des Hauses Isaak ein Holzsteg über den Geisbach, im Volksmund hieß es deshalb "beim Juden am Steg".

1905 kaufte Johann Folz aus Fremersdorf, zuletzt Gastwirt in Mechern, das Anwesen Isaak.

Nach einem Umbau des Hauses wurden Gastwirtschaft und Geschäft, letzteres bis in die 20-ziger Jahre, weitergeführt. Isaak Troispied hatte vermutlich eine Gastwirtschaft und Handlung in dem späteren Hause Groß, zuletzt "Zur Fähre". Jakob Kitzinger aus Waldwiese kaufte das Anwesen und führte hier vermutlich eine Gastwirtschaft und Handlung. Er wird auch als Krämer aufgeführt.

Louis Cuisinier wird um 1840 als Ackerer, Gastwirt und Krämer genannt. Er betrieb Wirtschaft und Handlung in der Herrengas im sogenannten Halfenhaus.

Als das Anwesen 1881 durch die Erben versteigert wurde, hieß es in einer Anzeige des Saarlouiser Journals vom 26.2.1881, daß das Haus zu jedem Geschäftsbetrieb besonders geeignet sei und seit langen Jahren Wirtschaft und Spezereiwaren-Handlung und Kolonialwaren-Handlung hier betrieben worden sei.

Louis Cuisinier führte das Villeroy'sche Kohlenmagazin in Fremersdorf. Er verkaufte die von der Grube Hostenhach angelieferten Kohlen. Gastwirtschaft und Handlung wurden nach 1881 nicht mehr weitergeführt. Von dem alten Anwesen blieb nur ein Teil im Besitze der Familie.




Der restliche Teil des Halfenhauses mit Gastwirtschaft und Spezereiwaren-Handlung,